Der Wechsel von einem halb- auf ein vollautomatisches Lager und wie es danach weiter geht

3. Mai 2024
Lesezeit: 7 Min.
Zukunftsorientierte Unternehmen nutzen bereits heute die neuesten automatisierten Technologien zu ihrem Vorteil. Und der technische Fortschritt geht weiter. Halbautomatische Lager haben sich als wertvoll für Unternehmen erwiesen, die ihren Betrieb in einem gleichmäßigen, überschaubaren Tempo ausbauen wollen.
Automatisierter Roboterarm der ACPaQ-Lösung von Swisslog führt die gemischte Kistenpalettierung in einem Lebensmittelherstellungs-Lager durch.

Diejenigen, die bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen und auf ein vollautomatisiertes Lager aufzurüsten, können erwarten, in Bezug auf Rentabilität, Kundenservice und betriebliche Effizienz erheblich zu profitieren. Für eine so wichtige und langfristige Investition ist die Auswahl des richtigen Automatisierungspartners und der richtigen Technologie für jede einzelne Anwendung von entscheidender Bedeutung.

James Sharples, VP Global Business Acceleration & Managing Director UK bei Swisslog, beantwortet acht wichtige Fragen zum Übergang von einem halbautomatischen zu einem vollautomatischen Lager und wie es danach weitergeht.

 

1. Was sind die Vorteile einer Aufrüstung von einem halbautomatischen zu einem vollautomatischen Lager?

Unabhängig davon, ob Ihr Ausgangspunkt ein halbautomatisches Lager oder ein Lager mit mechanisierten Prozessen (d. h. automatische Lagerung und automatischer Nachschub) ist: einer der Hauptvorteile der Umstellung auf ein vollautomatisches Lager ist die Modularität. Wenn die Nachfrage steigt, kann das modulare Design skaliert werden und die Rentabilität weiter steigern. Mit fortschrittlicheren Automatisierungslösungen lassen sich die Betriebskosten weiter senken.

2. Was müssen Unternehmen, die aufrüsten wollen, als Erstes beachten?

Entscheidend ist eine langfristige Planung. Deshalb ist es so wichtig, einen erfahrenen und engagierten Automatisierungspartner wie Swisslog an seiner Seite zu haben. Die Entwicklung von Lösungen und ihre Umsetzung am Standort dauert in der Regel 2-3 Jahre, und wenn man die Vorlaufkosten berücksichtigt, dauert der ROI länger als bei einfacheren Lösungen. Sobald der ROI jedoch erreicht ist, überwiegen die langfristigen Vorteile bei weitem die von halbautomatischen oder manuellen Systemen.

In vielen Fällen wird es sich bei dem Standort um einen Neubau mit durchgängiger Automatisierung handeln. Das Unternehmen muss sich daher überlegen, wie sich der neue automatisierte Standort in die Gesamtarchitektur der Lieferkette einfügen lässt.

 

3. Wie einfach ist es, eine halbautomatische Lösung auf eine vollautomatische aufzurüsten?

Die ACPaQ-Lösung von Swisslog führt die gemischte Kistenpalettierung in einem dm-drogerie markt Lager durch.
Ein erfahrener Automatisierungsanbieter plant immer die Möglichkeit ein, dass in der Zukunft auf einen höheren Automatisierungsgrad umgestellt werden soll. In dieser Hinsicht ist Swisslog’s ACPaQ ein gutes Beispiel für eine roboter- und datengesteuerte Lösung für eine lagerfreundliche Palettierung von Mischpaletten, die sowohl halbautomatische als auch vollautomatische Module umfasst.  

Die ACPaQ-Module verfügen über viele austauschbare Funktionen, so dass die Umrüstung von einer Reihe manueller Depalettierstationen zu einem vollautomatischen Lagenpicker mit Kartonvereinzelung und Tray-Beladung auf einer ähnlichen Grundfläche erfolgen kann. Die Regalstruktur kann um zusätzliche Gänge erweitert werden, wodurch sich die Einlagerungs- und Auslagerungskapazitäten erhöhen.

Anzumerken ist außerdem, dass die Möglichkeit, auf ein vollautomatisches System aufzurüsten, von den einzulagernden und auszulagernden Produkten abhängt, was normalerweise außerhalb des Einflussbereichs des Einzelhändlers liegt. In dem Maße, in dem sich automatisierte Lösungen durchsetzen, ist jedoch davon auszugehen, dass sich auch die Verpackungsformate weiterentwickeln und automatisierungsfreundlicher werden.

4. Wie wichtig ist eine gute WMS-Software wie SynQ, wenn man ein vollautomatisches Lager betreibt? Und macht sie die Umstellung einfacher?

Die Software sollte von Anfang an berücksichtigt werden. Sie ist kein Zusatzprodukt, sondern eine grundlegende Voraussetzung für alle Prozesse bei der Verwaltung des Lagerbestands und der Bearbeitung der Aufträge durch das System. Der Produktbestand muss in Paletten-, Lagen- und Kartonformaten verwaltet werden, und die Strategie zur Optimierung dieser Vorgänge ist von entscheidender Bedeutung.

Die Auftragsplanung erfolgt sowohl auf der Ebene der Transportfahrzeuge als auch auf der Ebene der Paletten/Rollkörbe und muss nicht nur für ein allgemein gültiges Lagerformat, sondern für viele unterschiedliche Formate passen. Hierfür muss der Lagerautomatisierungssoftware mehr Verantwortung übertragen werden, als das bei einem traditionellen WMS oder einem automatisierten WCS der Fall ist. Der Kunde kann zwar sein eigenes WMS behalten, aber viele der Entscheidungen darüber, was wo gelagert und wann kommissioniert wird, müssen nun auf Ebene der Lagerautomatisierung getroffen werden, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

 

5. Wie kann ein Unternehmen den meisten Gewinn aus einem vollautomatischen Lager ziehen und die Leistung weiter optimieren, um seinen Kunden den bestmöglichen Service zu bieten?

Als Automatisierungspartner kann Swisslog die installierten Lösungen auf ihre optimale Funktionsfähigkeit überprüfen. Dabei wird vor allem auf die Effizienz der Ausrüstung geachtet und, was noch wichtiger ist, darauf, wie gut das System die Bedürfnisse des Kunden erfüllt. Betriebsbeurteilungen können aus der Ferne vorgenommen werden, und geplante Änderungen an der Lösung können zunächst digital durchgespielt werden, um mögliche Auswirkungen zu ermitteln.

 

6. Wie geht es weiter, wenn die Umstellung auf ein vollautomatisches Lager abgeschlossen ist?

Zunächst gibt es eine Anlaufphase, in der der Lieferant und sein Automatisierungspartner eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Aufträge bedarfsgerecht erfüllt werden. Wenn der Betrieb ausgereift ist und die gegenseitigen Abhängigkeiten der Teilsysteme deutlicher werden, kann eine weitere Feinabstimmung der Lagerbestände und der Auftragsplanung vorgenommen werden, um die interne Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Servicequalität in den Läden zu verbessern. 

7. Welche Rolle spielt ein Automatisierungspartner wie Swisslog bei der Aufrüstung und danach der Wartung und Optimierung einer vollautomatischen Lösung?

Bei einer so großen Investition sind Palettierlösungen für Mischpaletten in der Regel rund um die Uhr in Betrieb. Geplante Wartungsarbeiten sind für die Langlebigkeit und die Betriebsleistung einer Lösung unerlässlich. Der Betrieb kann fortgesetzt werden, während bestimmte Teilsysteme gewartet werden, ohne dass der Zugang zu wichtigen Beständen verloren geht.

Swisslog bietet einen umfassenden Service, der Ersatzteillieferungen, IT-Support, Wartungsbesuche, lokale Wartungsangebote und System-Upgrades umfasst. 

 

8. Was macht ACPaQ so besonders?

Ich habe mich mit diversen Palettierlösungen für Mischpaletten befasst und sehe die Hauptvorteile von ACPaQ gegenüber anderen Technologien insbesondere in folgenden Punkten:

  • Herausragende Flexibilität - Die Möglichkeit, jeden Karton von und zu jeder Station zu transportieren, bietet eine unübertroffene Flexibilität. Ware-zur-Person-Kommissioniertechnologien lassen sich unproblematisch hinzufügen und leicht integrieren.
  • Hervorragende Roboterhandhabung - Die Lösung wurde in einem spezialisierten Robotik-Technologiezentrum entwickelt und profitiert von der Stärke von KUKA an unserer Seite. Das Resultat ist der Einsatz von branchenführenden Robotern, Greifern und Vision-Systemen.
  • Lieferung durch einen vertrauenswürdigen Partner mit bewährter Technologie - Eine wachsende Zahl von Empfehlungen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie spricht deutlich für unsere Kompetenz.

Wenn Sie mehr über den automatischen Mischpalettierer ACPaQ erfahren möchten oder Unterstützung bei der Aufrüstung von einem halbautomatischen zu einem vollautomatischen Lager benötigen, wenden Sie sich noch heute an einen Swisslog-Experten.

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