Wählen Sie Ihren Standort:

Land


Vom manuellen Regalbediengerät Ende der 1960er-Jahre zur weltweit erfolgreichen ASRS-Lösung im Jahr 2019

9. August 2019

1969 baute der Flurfördergeräte-Hersteller BT sein erstes Regalbediengerät (RBG). Niemand ahnte damals, dass sich daraus einmal ein Weltmarkterfolg entwickeln würde.

Das ursprüngliche Konzept? Ein manuelles Bediengerät mit Hydraulikantrieben und einer Hubeinrichtung, die bis zu einer Höhe von 10 m reichte. Das erste fertige Exemplar kam direkt hausintern zur Anwendung: an der Produktionslinie für Gabelstapler. Vom Originalmodell wurden acht Stück verkauft.
 
Nachfrageorientierte Weiterentwicklung
In den Folgejahren wurde das ursprüngliche Konzept mehrfach überarbeitet und optimiert. Es entstanden neue Gerätetypen für die Bedienung von Regallagern, so zum Beispiel ein manuelles Bediengerät mit Gleichstrom-Elektroantrieb oder ein Gerät zur Auftragskommissionierung direkt aus Regalen oder Behältern und ein Bediengerät zur Kommissionierung, das gleichzeitig in der Lage war, Paletten aufzunehmen.
 
1979 bereits begann für dieses vielseitige Produkt das Zeitalter der Automation. Bei OVD in Norwegen wurden 24 Automated Storage and Retrieval Systeme (ASRS) mit einer Bauhöhe von 30 Meter installiert. Diese Geräte sind dort bis heute im Einsatz – und stellen damit unter Beweis, wie außergewöhnlich langlebig die Technologie in ihrem Kern ist. 
 
Ein weiterer Meilenstein folgte nur zwei Jahre später. 1981 bewährte sich das Regalbediengerät erstmals in einem Tiefkühllager (-28 °C) in Schweden. Im Jahr darauf waren Regalbediengeräte Teil eines Projekts zur Ausrüstung eines Hochregallagers in Silobauweise. Dabei stellt das Regal die tragende Konstruktion für Dach und Fassade dar.
 
Es folgten verschiedene Innovationen, unter anderem der Einbau eines Satellitenmoduls, damit das Regalbediengerät auch Paletten erreicht, die tief im Regal stehen. Das OnePiece, ein RBG mit einer Bauhöhe von 12 Meter, das komplett montiert geliefert wurde, machte das Produkt auch für kleine und mittelgroße Regallager attraktiv.
 
1994 erwarb das Unternehmen, aus dem später Swisslog entstand, diese wachsende Familie der Regalbediengeräte. 
 
Unter neuem Namen: Vectura
1997 war ein komplettes, innovatives Redesign abgeschlossen und das Regalbediengerät, ursprünglich aus dem Jahre 1969, wurde unter dem Namen Vectura neu eingeführt. Die erste Lieferung ging an Woolworth nach Australien: 17 Geräte, einige in Schwerlast-Ausführung mit zwei Masten und doppelt konfiguriert, damit die Durchsatzvorgaben erreicht wurden.
 
Ein weiteres Upgrade erfolgte 2012. Dabei wurde das Regalbediengerät in über 100 Punkten optimiert und das Gewicht um 10 bis 20 Prozent verringert.
  
Kernwerte: Zuverlässigkeit und Innovation
50 Jahre kontinuierliche Entwicklung und über 4000 Geräte, die weltweit aktiv im Einsatz sind – Vectura setzt mit seinem innovativen Design Maßstäbe in der Hochregallagertechnik. 
 
Die 2019er-Version des Vectura Regalbediengeräts bietet Merkmale, von denen die Erstentwickler damals nur träumen konnten: ein einzigartiges, leichtgewichtiges Mastdesign, regenerative Leistungs- und Bremsmodule und eine flexible Software für die intelligente Integration in bestehende IT-Infrastruktur. Das RBG ist leichter, vielseitiger und leistungsfähiger als seine Vorgänger, arbeitet aber genauso zuverlässig. Nicht von ungefähr genießt Vectura auf dem Gebiet der Materialflussautomatisierung ein hohes Ansehen in der Branche. 
 
Auch für die nächsten 50 Jahre ist das Ziel klar gesteckt: eine weitere Steigerung der Produktivität in Regallagern. So soll Vectura im nächsten Schritt intelligenter werden, um die datengestützte Lagerverwaltung besser zu unterstützen. Neue Features sind schon in der Planung, unter anderem die Unterstützung bei der Fehlerbehandlung, Teilebestellung mit nur einem Klick und eine effizientere Datennutzung zur Optimierung der Leistung und Instandhaltung. 
 
50 Jahre bahnbrechende Entwicklung – Swisslog blickt mit Stolz auf Vectura und fühlt sich diesem Erbe verpflichtet: Innovation und Zuverlässigkeit sind auch in Zukunft das Fundament, auf dem Vectura aufbaut, um sich marktgerecht weiterzuentwickeln.